Bürgermeisterwahl: Grüner Harald Lenz in Ebershausen nominiert

Harald Lenz sitzt seit zwölf Jahren im Kreistag und will nun in seiner Heimatgemeinde Ebershausen Bürgermeister werden.

 

Eine Gegenkandidatin für Lenz um den Bürgermeisterposten findet in Ebershausen zu wenig Zustimmung. Wer außerdem in den Gemeinderat will.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres wurde öffentlich bekannt, dass Harald Lenz aus Waltenberg sich als Nachfolger für den seit 30 Jahren amtierenden Bürgermeister Herbert Kubicek zur Verfügung stellen würde. Jetzt ist es amtlich: In der kürzlich stattgefundenen Nominierungsversammlung erhielt er von den 107 abgegebenen Stimmen 83 und wird somit als einziger Kandidat der „Freien Wählergemeinschaft Ebershausen“ bei den Kommunalwahlen am 15. März antreten.

Margit Atterer, die sich ebenfalls als Kandidat für den Bürgermeisterposten bewarb, konnte sich mit 24 Stimmen nicht durchsetzen. Brechend voll war der Saal im Gasthaus Albrecht, als 2. Bürgermeister Anton Atterer, die 107 Bürger aus allen Ortsteilen, die sich vorab mit persönlichen Daten als wahlberechtigt auswiesen, willkommen hieß. Atterer, schon zum dritten Mal Versammlungsleiter bei Kommunalwahlen, erklärte eingangs das Prozedere und den Ablauf der Nominierungsversammlung und ließ sich auf Antrag eines Versammlungsteilnehmers per Akklamation seine Funktion als Wahlleiter und die seines Stellvertreters, Hermann Albrecht bestätigen.

Harald Lenz ist Krankenpfleger von Beruf

Er dankte zunächst Kubicek für seine jahrzehntelange Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde und kündigte an, dass man seine Verdienste zu einem späteren Zeitpunkt besonders würdigen werde. In seiner Vorstellung erfuhren die Anwesenden dann, dass Harald Lenz 48 Jahre alt, verheiratet ist, zwei erwachsene Kinder hat und als Krankenpfleger seit 25 Jahren im öffentlichen Dienst arbeitet. Seit zwölf Jahren gehört er für die „Grünen/Bündnis 90“ dem Kreistag an und führte in der auslaufenden Legislatur den Vorsitz in der Kreistagsfraktion. „Von Anfang an habe ich bekundet, dass es mir eine Freude machen würde, das Bürgermeisteramt in Ebershausen auszufüllen“, betonte Lenz. Jetzt wolle er sich offiziell um das Votum der „Freien Wählergemeinschaft“ bewerben und seine Kandidatur starten. Einiges würde sich in seinem Alltag ändern, aber er könne auf die Unterstützung seiner Familie rechnen und werde seine Arbeitszeit kürzen, um mehr Zeit für die Bürger bereitstellen zu können.

Mit einem Metzger, einem Bäcker, zwei Wirtschaften, die Treffpunkte bilden, sowie mit Handwerk, Handel und Landwirtschaft, sei Ebershausen gut aufgestellt. „Wie sich die Gemeinde weiter entwickeln wird, hängt davon ab, was wir anpacken und was wir für wichtig halten“, so Lenz weiter. Er denke zuerst an Themen wie die Gestaltung des Kirchplatzes, wie es mit Pfarrhof und Gemeindehaus weitergehe, wie viel Platz Vereine bräuchten und an eine zukunftsorientierte bedarfsgerechte Kinderbetreuung. Wichtig sei ferner, laufende Baustellen fertig zu stellen. Das Baugebiet sei auf einem guten Weg, der zweite Friedhofsabschnitt müsse noch vollendet werden. Gerade die Vereine einer kleinen Gemeinde seien der „Kitt“, die nicht nur Leute zusammen brächten, sondern auch hervorragende Jugendarbeit betrieben, die stetiger Unterstützung bedürften. „Mit dem Kreisverkehr“, so Lenz, „ist unser Stück Heimat sicherer geworden“. Es gelte nun, eine Verlangsamung des Verkehrs innerorts mit geeigneten Maßnahmen herbeizuführen. Alles in allem wiege das Gemeinsame mehr als Einzelinteressen, „in zwölf Jahren im Kreistag habe ich Erfahrungen und Kontakte gesammelt und erlebt, dass die größte Stärke in der Gemeinsamkeit liegt“, dies würde er gerne als Bürgermeister vertreten. „Ich habe richtig Lust auf dieses Ehrenamt, zu dem man mich nicht betteln musste und zu dem ich mir sehr gut überlegt habe, ob ich die Zeit habe, dieses Amt so auszuüben, dass es den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht wird“, schloss Lenz seine Vorstellung.

Lenz schlägt Atterer

Im anschließenden Wahlgang konnte Lenz von 107 abgegebenen Stimmen 83 auf sich vereinigen. Gute Vorarbeit leisteten Atterer und seine Mitstreiter bei der Aufstellung der Bewerber zum Gemeinderat. Vom achtköpfigen Gremium stellen sich fünf bisherige Räte wieder zur Wahl, sechs weitere Bewerber ergänzen die elf Vorschläge. Mit einer guten Mischung verschiedener Berufsstände, des Alters und Geschlechts seien die Weichen im neuen Ratsgremium für die Zukunft gut gestellt, freute sich Amtsinhaber Kubicek und lobte den Wahlleiter Atterer für die professionelle Durchführung der Nominierungsversammlung.

Sie wollen für die FWG in den Gemeinderat Ebershausen

1. Markus Steidle (40 Jahre), Projektleiter, Waltenberg; 2. Sonja Rittler (43) Verwaltungsfachangestellte, Seifertshofen; 3. Alexandra Jäckle (49), Gemeinderätin (GR), Verkäuferin, Ebershausen; 4. Thomas Reng (43), Industriemeister, Ebershausen; 5. Siegfried Keller (55), GR, Lagerleiter, Ebershausen; 6. Johann Dreher (61), GR, Ebershausen; 7. Tobias Schlosser (33), IT-Administrator, Ebershausen; 8. Georg Ries (45), Kfz-Technikermeister, Ebershausen; 9. Albert Jenuwein (55), GR, selbständiger Elektromeister, Seifertshofen; 10. Katharina Katheininger (38), Heilerziehungspflegerin, Ebershausen; 11. Manfred Wild (53), GR, selbständiger Schreinermeister, Ebershausen.

 

Von Werner Glogger

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