Burgauer Grüne gegen Abholzung des Schulwäldchens – Für Bäume statt Autos

Wer wissen will, was verfehlte Verkehrspolitik heißt, verbringe seinen Morgen an der Mittelschule in Burgau. Busse voller Schüler halten auf der Kapuzinerstraße oder fahren zur Haltestelle auf dem Parkplatz; Kita-Eltern versuchen, einen der Parkplätze zu ergattern, um sich dann mit Sack und Pack und Kleinkind an der Hand durch die rangierenden Autos zu schlängeln. Elterntaxis versuchen, möglichst bis an die Treppe heran zu fahren, um wenigstens dem eigenen Kind den Weg durch das Durcheinander zu ersparen. Rückwärts ausparkende Autos treffen mit Schülergruppen zusammen, quer parkende Autos blockieren die Busse – kurzum: oh weh. Guter Rat ist teuer, wie auch die Gutachten, die bereits vor Jahren angefertigt wurden. Zu klein gedacht schienen die Lösungen, wir brauchen mehr! Gutachten! Teurer! Denken wir größer! Busschleife – größer! Fahrwege – größer! Parkplatz – größer! Huch – wohin mit all der Größe? Steht dort nicht Überflüssiges, Ungenutztes, Missachtetes? Jawohl: der Schulgarten, inzwischen zu einem veritablen Wäldchen herangewachsen, muss weichen. Kosten? Spielen keine Rolle! Variante A – B – C, einmal durchdekliniert, in langen nicht-öffentlichen Sitzungen verhandelt. Wir wurden zwar überstimmt, aber wir geben nicht auf. Unsere Variante heißt: Z wie Zukunft. Unsere Lösung heißt: kleine Umbauten am Parkplatz, große Umbauten im Gesamtkonzept. Sichere Fußwege, sichere Radwege, Tempo 30 vor der Schule, Parkverkehr lenken und reduzieren. Und als Schmankerl beantragen wir die Öffnung des Schuldwäldchens für die Bürger – ein Stadtpark unter großen, alten, schattenspendenden Bäumen. 

Und Burgauer Bürger wurden aktiv: mit einer Infoveranstaltung im Wäldchen trat die Bienenstiftung am 16.04.21 für den Erhalt der grünen Oase ein; Leserbriefe, Mails und Briefe an Bürgermeister und Stadtrat – für die Sicherheit der Kinder, für den Erhalt der Bäume. In der nächsten Stadtratssitzung (27.04., 19:00) ist das Thema auf der Tagesordnung. Besucher*innen willkommen!

Variante Z wie Zukunft – weil eine Zukunft ohne Bäume keine Zukunft ist.

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Ein Kommentar

  1. Guten Morgen,

    wir waren gestern bei der Mahnwache am Schulwäldchen in Burgau. Ein wirklich kleines feines Fleckchen Erde.
    Wir stellen uns die Frage:
    Wer profitiert von allem dem? Gutachten werden beauftragt und mit gutem Steuergeld bezahlt.
    Abholzung des Schulwäldchens und Versiegelung der Fläche.
    Auch von gutem Steuergeld bezahlt (sofern dies beschlossen wird).
    Ich bin der festen Überzeugung, dass es, wie so oft in dieser selbsternannten Kinder- und Familienregion, um Geld – sehr viel Geld- geht.
    Das kleine Schulwäldchen ist zunächst Mittel zum Zweck und im zweiten Gang „Opfer“ dieser absolut unethischen Politik.
    Eine abschließende Frage hätte ich noch:
    Welche Funktion hat Herr Hirsch stellvertretender Leiter der PI Burgau, der gestern auch als Redner agierte?

    Es interessiert mich doch sehr, welche Personen/Parteien im Bau- und Umweltausschuss für den Erhalt bzw. für die Abholzung des Schulwäldchens kämpfen.

    Bitte teilen Sie mir mit, wann die nächste öffentliche Sitzung des besagten Ausschusses ist, bei dem dieses Thema zur Sprache kommen wird.

    Ich würde mir gerne einen persönlichen Eindruck verschaffen.

    Vielen Dank und freundliche Grüße
    Andrea Fischer

    PS: Gestern Abend schlenderte ich durch das kleine Wäldchen. Ein wirklich schöner Ort. Allerdings fiel mir auf, dass die Insektenhotels achtlos auf die Seite/auf den feuchten Boden gelegt wurden.
    Dies ist nicht unbedingt zielführend – nur als kleine abschließende Randbemerkung!