Ekin Deligöz will wieder in den Bundestag – Grüne stehen hinter ihr

Seit 1998 ist Ekin Deligöz Mitglied des Deutschen Bundestags. Das soll auch in Zukunft so bleiben – wenn es nach dem Willen ihrer Parteifreunde aus dem Wahlkreis geht. Einstimmig sprachen sich die anwesenden 40 Mitglieder auf der Nominierungsversammlung für Deligöz aus. Einen Gegenkandidaten hatte die 49-jährige Politikerin nicht.

Die Demokratie sei nicht nur ein Begriff, sondern ein Appell für Menschenrechte, Menschenwürde und die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sagte Deligöz bei der Versammlung. Sie selbst habe in den vergangenen Jahren viel Hass erfahren müssen, weil sie sich für diese Werte eingesetzt habe. Auch aus den schrecklichen Terror-Akten in Paris, Wien oder Nizza folge, dass Verantwortung für eine demokratische Gesellschaft übernommen werden müsse. An ihre Parteifreunde gerichtet appellierte die Kandidatin: „Für uns als Grüne bedeutet das, für unsere Gesellschaft einzutreten, anstatt sie zu spalten.“

Leidenschaftlich wurde Deligöz, als sie von ihrem Traum sprach, allen Jungen und Mädchen die gleichen Chancen einzuräumen. Im Rückblick auf die zwei Jahrzehnte ihrer Tätigkeit im Bundestag erklärte die Abgeordnete, dass das ihre Rolle gewesen sei: „Das kostet Kraft und das kann ich nur leisten, wenn ich eure Unterstützung habe“, sagte Deligöz an die Mitglieder gewandt.

Eine weitere Herausforderung der Zeit sei die Digitalisierung und der Klimawandel: Diese rasanten Entwicklungen zeigten, wie vernetzt und verletzlich die Erde sei. Die Grünen seien die Partei, die nicht nur den Mut habe, sich diesen Herausforderungen zu stellen, sondern auch Antworten und Lösungen der Probleme biete: „Ohne uns hätte es keinen Atomausstieg gegeben, ohne uns würde man nicht über ökologische Landwirtschaft nachdenken oder von erneuerbarer Energie reden.“ Als Haushaltsexpertin im Bundestag forderte Deligöz, die rund 50 Milliarden klimaschädliche Subventionen einzustellen: „Warum fördern wir noch immer Flugindustrie, während jeder Regionalbahnhof auf Zuschüsse warten muss?“

Die Pandemie habe derweil in der Gesellschaft schonungslos aufgezeigt, was in normalen Zeiten nicht gepasst habe: „Frauen sind privat und beruflich noch immer für Erziehung und Pflege zuständig.“ Obwohl Frauen offensichtlich systemrelevant seien, habe sich an ihrer Unterbezahlung nichts geändert. Vielmehr sei die Armut in Deutschland weiblich und alleinerziehend. Abschließend sagte Deligöz, dass sie im bevorstehenden Bundestagswahlkampf gemeinsam mit ihren Parteikollegen für ein gutes Ergebnis kämpfen wolle: „Ich glaube daran, dass unsere Ideen reif sind, umgesetzt zu werden.“

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