Jugendsozialarbeit kommt an vielen Schulen im Landkreis Günzburg wohl doch nicht Grüne kritisieren Vorgehen scharf

Vielen Schulen stecken die Belastungen der Coronapandemie noch tief in den Knochen, insbesondere sind auch die psychischen Belastungen vieler Kinder und Jugendlicher durch die Pandemie gestiegen. Umso größer war die Freude bei vielen Schulen im Landkreis, als der Jugendhilfeausschuss des Kreistags im Mai die Förderung von insgesamt 15 zusätzlichen Teilzeitstellen in der Jugendsozialarbeit an Schulen (kurz: „JaS“) beschlossen hatte. Profitieren sollten unter anderem die Grundschulen in Jettingen-Scheppach, Ziemetshausen, Münsterhausen, Wettenhausen, Thannhausen, Krumbach, Wasserburg und Ursberg sowie mehrere weiterführende Schulen wie z.B. die Hans-Maier Realschule in Ichenhausen. Doch anscheinend will Landrat Hans Reichhart die Aufstockung jetzt kurz vor knapp doch wieder stoppen. Er begründet dies in einem Brief an die betroffenen Schulen unter anderem mit der Eintrübung der wirtschaftlichen Lage und „derzeit nicht kalkulierbaren Ausgaben insbesondere im Energiebereich“. 

Scharfe Kritik an der Entscheidung üben die Grünen im Kreistag – sowohl inhaltlich als auch formell: „Während der Nachbarlandkreis Augsburg die Stellen weiter erhöht, wird bei unseren Schulen und vor allem bei unseren Kindern und Jugendlichen der Rotstift angesetzt. Gleichzeitig wachsen die Stellen beim Landratsamt, zum Beispiel in der eigenen Öffentlichkeitsarbeit“, so der Grünen-Fraktionsvorsitzende Kurt Schweizer. Grünen-Abgeordneter Max Deisenhofer, der selbst Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags ist, pflichtet ihm bei: „Das ist das falsche Signal zur falschen Zeit.“ Weiter kritisieren die Grünen den Führungsstil des Landrats: „Eine einstimmige Entscheidung im Jugendhilfeausschuss kann nicht einfach durch den Landrat per Federstrich einkassiert werden. Abgesehen davon, dass die Kreistagsmitglieder noch nicht einmal von Hans Reichhart informiert wurden, muss der Ausschuss tagen und einen neuen Beschluss fassen“, so Kurt Schweizer weiter. Die letzte anberaumte Sitzung des Jugendhilfeausschuss im Jahr 2022 war ebenso wie viele andere Sitzungen der Kreisgremien vom Landrat verschoben worden. „Die Wertschätzung für den Kreistag und seine gewählten Mitglieder war auch schonmal höher“, meint Kurt Schweizer dazu.

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