Über 40 Besucher, unter denen auch Energiefachleute und Kommunalpolitiker waren, folgten im Saal des Gasthofes „Hirsch“ in Leipheim mit großem Interesse dem Vortrag über oberflächennahe Geothermie. Referent war Dipl. Ing. Christoph Knepel, der unter anderem Vorsitzender der Erdwärme Gemeinschaft Bayern ist. Eingeladen hatte die Leipheimer Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen.
Herr Knepel gab zunächst einem Überblick zur Anlagentechnik. Im oberflächennahen Bereich bis 400m Tiefe diene die Erdwärme als Energiequelle für Wärmepumpen. Mit Temperaturen von um die 11°C kann sowohl geheizt als auch gekühlt werden. Erschlossen werde die Wärmeenergie durch Erdwärmesonden oder, wo es genügend Grundwasser gibt, durch Brunnen. Die Bohrtechnik sei sehr weit entwickelt und in fast allen Bodenstrukturen anwendbar.
Für die genehmigungspflichtigen Anlagen, so der Vortragende, gäbe es in Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern strengere Auflagen aus Gründen des Grundwasserschutzes. Als kurioses Beispiel führte er an, dass links von der Iller 240m tief gebohrt werden darf, auf der rechten, der bayerischen Seite dagegen oft nur 40m.
Erdwärmeanlagen können auch in energetisch sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden nachgerüstet werden, und lassen sich auch dort wirtschaftlich darstellen. Immer häufiger würden auch ganze Siedlungen mit bis zu 200 Wohnungen aus einem zentralen Erdwärme-Bohrfeld entsprechender Leistung versorgt, wobei hier auch verschiedene Energiequellen und Techniken wie Sonden, Brunnen und Abwasserleitungen kombinierbar seien.
In den teils recht angeregt geführten Diskussionen um Fragen aus den Besucherreihen wurden Details zu Bohrtechnik, Geologischen Voraussetzungen, Rentabilität und Amortisation erörtert.
Fazit: Erdwärmenutzung kann auf wirtschaftliche Weise der Erderwärmung entgegenwirken.