Warum Bernhard Lohr die Landwirtschaft so wichtig ist

 

Bernhard Lohr ist der Direktkandidat der Grünen für die Landtagswahl. Seit vielen Jahren setzt sich der promovierte Biologe und Arzt für den Schutz des Regenwaldes ein. Umweltschutz ist sein großes Thema.
Bild: Foto Denk

 

Landtagswahl: Der Arzt und Biologe tritt für den Naturschutz ein. Wieso die Grünen seine politische Heimat sind.

Bernhard Lohr hat Himmel und Hölle auf Erden gesehen. Für seine Doktorarbeit hat sich der Biologe mehrere Monate in Französisch-Guayana an der Nordostküste Südamerikas aufgehalten. „Es ist ein faszinierender Gedanke, ein Ökosystem zu erleben, das vom Menschen im Prinzip unberührt ist.“ So erklärt sich Lohr seine Begeisterung für den Regenwald. In dem französischen Überseedepartement, das ungefähr doppelt so viele Einwohner wie der Landkreis Günzburg zählt, aber von der Fläche etwa 110 Mal größer ist, hat er dieses weitestgehend von menschlichen Einflüssen verschonte Paradies gefunden.

Den Kontrast bekam er in Südostasien auf der Insel Borneo zu Gesicht. In Filmen hielt er fest, wie Raubbau an der Natur betrieben wird. Mit den gefällten Regenwaldbäumen verschwindet zusehends der Lebensraum der Orang-Utans.

Eine „gewagte Illusion“ sei es gewesen, wie er sagt, zu glauben, dass aus der Dokumentarfilmerei ein Beruf erwachsen könnte. Lohr hat sich für einen anderen Beruf entschieden – den des Arztes. Das Studium der Humanmedizin begann er mit 40. Seit 2017 ist er Facharzt für Allgemeinmedizin – und mit 55 Jahren dabei, eine Facharztweiterbildung zum Rheumatologen zu machen.

Sein Herz hängt am Regenwald, die Heimat ist Schwaben

Warum nun das Interesse, als Abgeordneter der Grünen in den Landtag einzuziehen? Die Antwort Lohrs lautet: „In vielen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in Sachen Naturschutz ist mir deutlich geworden, dass die entscheidenden Weichenstellungen auf politischer Ebene gefällt werden. Aus meiner Überzeugung ist die Landwirtschaft das Feld menschlicher Aktivität, das unseren Planeten am intensivsten umgestaltet. Und nirgends werden die globalen Auswirkungen unseres Handelns so deutlich wie auf dem Gebiet der Agrarpolitik.“ Umgekehrt zeigten sich über den globalen Klimawandel, die Folgen des Verschwindens der Regenwälder „zwischenzeitlich auch bei uns in Mitteleuropa, in Bayern“.

Lohrs Herz hängt am tropischen Regenwald, „aber meine Heimat ist Schwaben. Aus diesem Grund würde ich die Aufgabe als Abgeordneter sehr gerne wahrnehmen“, sagt er. Was ist, wenn es nicht klappt? Der Mann mit den zwei Doktortiteln würde das bedauern, aber es wäre keine Katastrophe. „Persönlich habe ich den Vorteil, sehr ungebunden zu sein, denn ich könnte jederzeit meine derzeitige Facharzt-Weiterbildung abbrechen und zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft als Allgemeinarzt weiterarbeiten.“

Lohr gehörte zu denen, die vor rund 15 Jahren den Günzburger Grünen-Kreisverband wiederbelebt haben. Seine Partei betreibe die nachhaltigste Politik. Deshalb sei er dort gut aufgehoben. Lohr will Dinge erklären, Zusammenhänge herstellen. Plakative Worthülsen sind ihm ein Gräuel. Er fühle sich nicht als Politiker, der sich zur Wahl stellt, sondern als „Arzt, der sich um ein politisches Mandat bemüht“.

Das ist Bernhard Lohr

Geboren 7. Juli 1963.

Wohnort Günzburg.

Familienstand ledig, zwei Kinder (Zoe, 18 Jahre und Julius,15).

Ausbildung/Studium 1983 Abitur am Simpert-Kraemer-Gymnasuium (Krumbach), 1992 Diplom-Kaufmann (Uni Frankfurt, Augsburg), 1998 Diplom-Biologe (Ulm), 2001 Promotion zum Dr. rer.nat (Ulm), 2011 Approbation zum Humanmediziner und Promotion zum Dr. med. (Ulm).

Beruf Arzt (2017 Facharzt für Allgemeinmedizin, derzeit Weiterbildungsassistent Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie).

Politische Ämter Beisitzer des Kreisverbandes der Grünen in Günzburg.

Vereinsmitgliedschaften Initiator, Gründungsmitglied und Vorsitzender von Faszination Regenwald (Günzburg). Mitglied bei Fans for nature (Aldersbach bei Passau).

Hobbys Naturliebhaber, Radsport.

 

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