Stadtrat soll starkes grünes Gegengewicht bekommen

Mit einer gemeinsamen Liste treten Günzburger Bürgerliste (GBL) und Bündnis 90/Die Grünen bei der Stadtratswahl im März an. Bild: Kurt Schweizer
Mit einer gemeinsamen Liste treten Günzburger Bürgerliste (GBL) und Bündnis 90/Die Grünen bei der Stadtratswahl im März an. Bild: Kurt Schweizer

Die Günzburger Bürgerliste (GBL) und die Grünen stellen erstmals eine gemeinsame Liste für Günzburg auf. Der Grund dafür liegt in einem anderen Bündnis.

Mit einem gemeinsamen Wahlvorschlag treten Günzburger Bürgerliste (GBL) und Bündnis 90/Die Grünen bei der Stadtratswahl im März an. Dieser Schritt sei konsequent, betonte die GBL-Vorsitzende Helga Imminger bei der Nominierungsversammlung im Wasserburger Sportheim.

Seit ihrer Gründung vor 30 Jahren habe die GBL stets eine grüne Politik vertreten. Durch die Zusammenarbeit mit den Grünen könne dieses „Profil“ noch weiter geschärft werden. Gast der Versammlung war Kurt Schweizer, Kreissprecher der Grünen aus Offingen. SPD und CSU hätten Gerhard Jauernig als gemeinsamen OB-Kandidaten gekürt. (Lesen Sie dazu auch: 200-prozentiges Ja: SPD und CSU nominieren OB Jauerning ) Angesichts dieses Schulterschlusses sei im Stadtrat ein starkes grünes Gegengewicht notwendig.

Wirklich ernst genommen wurde die GBL zu Anfang nicht

Helga Imminger erinnerte an die Anfänge der GBL. Für ihre Forderungen nach einer ökologisch nachhaltigen Stadtpolitik sei die Günzburger Bürgerliste belächelt oder kritisiert worden. Wirklich ernst genommen habe die GBL im Stadtrat zunächst niemand. Erst nach und nach seien – oft gegen Widerstände – eine Vielzahl von Anregungen der GBL umgesetzt worden.

Nun, vor der Wahl, entdeckten auch die übrigen Fraktionen im Stadtrat die Bedeutung von Klima-, Umwelt- und Naturschutz und machten sich die Forderungen der GBL zu eigen. Die Vorsitzende: „In den kommenden sechs Jahren müssen die anderen Fraktionen zeigen, wie ernst sie es mit einer nachhaltigen Politik meinen.“

Durch die Zusammenarbeit mit den Grünen bekräftige die GBL ihren Willen, die Stadt im Interesse heutiger und künftiger Generationen noch nachhaltiger zu gestalten. Und das auf zahlreichen Politikfeldern: Klimaschutz und Ausbau der erneuerbaren Energien, ein besseres Nahverkehrs- und Radwegenetz, Schonung der Ressourcen durch eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft, eine Baumverordnung zum Schutz alter Bäume, Erhalt der Artenvielfalt durch eine Stärkung der biologischen Landwirtschaft und grundsätzlich mehr Grün in der Stadt. Nicht minder wichtig seien die Themen Barrierefreiheit, Wohnen, Sport, Kultur und Bildung sowie die Jugend- und Seniorenarbeit.

Die beiden Stadträtinnen führen die Liste an

Angeführt wird die gemeinsame Liste von GBL und Grünen von den beiden GBL-Stadträtinnen Birgit Rembold und Angelika Fischer. Die Liste biete einen „Querschnitt der Gesellschaft“, erklärte Helga Imminger, eine Mischung aus bewährten GBL-Kräften, Grünen und zahlreichen jungen Leuten. Die Liste setzt sich aus 19 Frauen und elf Männern zusammen. Das sei, so das Fazit der Vorsitzenden, „eine gute Mannschaft“, ein Team, in dem alle ihr Wissen und frische Ideen einbrächten.

Kurt Schweizer, Kreissprecher der Grünen, erklärte in einem Grußwort, die Zusammenarbeit von GBL und Grünen sei nichts wirklich Neues. Auf der Liste der Grünen für die Kreistagswahl seien Mitglieder der GBL vertreten, Stadträtin Angelika Fischer gehört aktuell der Grünen-Fraktion im Kreistag an. Angesichts der Annäherung von SPD und CSU, ausgedrückt durch den gemeinsamen OB-Kandidaten Jauernig, sei es nötig, im Stadtrat ein Gegengewicht zu schaffen. Nur so werde es möglich sein, einer grünen Politik den notwendigen Stellenwert zu verschaffen. (zg)

Mit diesen 30 Kandidatinnen und Kandidaten treten Günzburger Bürgerliste (GBL) und Bündnis 90/Die Grünen mit einer gemeinsamen Liste bei der Stadtratswahl Mitte März kommenden Jahres an:

  • 1. Birgit Rembold (Oberstudienrätin/Günzburg/Stadträtin)
  • 2. Angelika Fischer (Tierärztin/Günzburg/Stadträtin)
  • 3. Martin Endhardt (Architekt/Günzburg)
  • 4. Jutta Reiter (Naturpädagogin/Günzburg)
  • 5. Andreas Tögel (Informatiker/Günzburg)
  • 6. Margret Endhardt (Restauratorin/Günzburg)
  • 7. Helga Imminger (Seminarleiterin/Günzburg)
  • 8. Stephan Deak (Lehrer/Günzburg)
  • 9. Birgit Fahr (Studienrätin/Günzburg)
  • 10. Frieder Bandlow (Freiwilliges Soziales Jahr/Denzingen)
  • 11. Barbara Dippel (Umweltpädagogin/Günzburg)
  • 12. Greta Schlaegel-Kaiser (Diplom-Psychologin/Reisensburg)
  • 13. Nicola Hirner (Diplom-Sportlehrerin/Denzingen)
  • 14. Maren Pfetsch (Diplom Soziale Arbeit/Denzingen)
  • 15. Harald Pintarelli (Berufsfachschullehrer/Nornheim)
  • 16. Hannah Sperandio (Studentin/Günzburg)
  • 17. Christine Keis (Mitarbeiterin im Sozialdienst/Günzburg)
  • 18. Vera Dippel (Studentin/Günzburg)
  • 19. Lothar Kempfle (Landwirt/Reisensburg)
  • 20. Ute Abmayr (Theaterpädagogin/Günzburg)
  • 21. Dieter Meier (Nachrichtentechniker/Denzingen)
  • 22. Anja Weber (Innenarchitektin/Günzburg)
  • 23. Susann Eber (Lehrerin/Günzburg)
  • 24. Gunda Schrader (Oberstudienrätin i. R./Denzingen)
  • 25. Hartmut Wintoch (Architekt/Günzburg)
  • 26. Bernhard Lohr (Arzt/Reisensburg)
  • 27. Sigrid Meier (Hausfrau/Denzingen)
  • 28. Peter Sperandio (Diplom-Ingenieur Maschinenbau/Günzburg)
  • 29. Roman Imminger (Bundesfreiwilligendienst/Günzburg)
  • 30. Angela Schaab (Rentnerin/Günzburg).
  • Als Ersatzkandidaten wurden Christoph Welzhofer und Christine Lunzner gewählt.

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