Fraktionstagung am 05.11.2022 in Krumbach, Gasthof Diem

Im Fokus der Fraktionstagung in Krumbach standen die Herausforderungen des schwach ausgebauten ÖPNV und die desaströse Klimaschutz-Situation. Zu Beginn ging der Fraktionsvorsitzende Kurt Schweizer auf die Anträge der Fraktion zur Förderung von PV-Anlagen und zur Pflanzung von 1000 Klimabäumen ein; beide Anträge fanden keine Mehrheit im Kreistag, obwohl die Themen im wahrsten Sinne des Wortes brennen. „Die beantragte Förderung von Steckersolaranlagen (Balkonkraftwerken) wäre gerade für Mieter ein gute Möglichkeit zur Energie- und Kosteneinsparung gewesen, und ein paar PV-Anlagen mehr im Landkreis wären für CO2-Bilanz, Energiesicherheit und Erreichen des Zieles von 100 % erneuerbarer Energien  im Landkreis sicherlich nützlich gewesen“, so Kurt Schweizer. 
Die Stadt Günzburg macht es vor: von der dort bereitgestellten Fördersumme von 55.000 € ist bereits ein Großteil verbraucht, es wurden mehr als 20 Mini-PV-Anlagen genehmigt. „Die Nachfrage ist weiterhin sehr hoch“, so Stadträtin Angelika Fischer.
Der heiße und trockene Sommer machte wiederum deutlich, dass die Fraktion mit dem  Antrag auf Pflanzung von 1000 Klimabäumen richtig lag. Das Klima verändert sich, Anpassung ist zwingend notwendig. „Das erfordert auch, dass nicht nur mehr Bäume, sondern vor allem trocken- und hitzeresistente gepflanzt werden müssen, dass der Wirtschaftswald zu einem naturnahen Wald umgebaut wird“, so Bernhard Lohr. 
Der zweite große Schwerpunkt war der ÖPNV im Landkreis. Wie eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Max Deisenhofer ergab, investiert der Landkreis Günzburg bayernweit am wenigstens in seinen ÖPNV. Wer wenig für seinen ÖPNV ausgibt muss sich nicht wundern, wenn er z.B. beim Heimat Check am schlechtesten abschneidet. Erfreulich ist aus Sicht der Fraktion die Einführung des Deutschlandtickets; dies mache zumindest die Diskussion über den Beitritt in andere Verkehrsverbünde unnötig und ist für alle, die an ihrem Wohnort einen Bahnanschluss haben, ein großer Gewinn. Leider profitieren  sehr viele Bürger nicht von diesem Ticket, so das Resümee der Fraktion. Es werde nicht für den Flexibus gelten, und wo kein Bus hält, kann auch niemand das Ticket nutzen. Daher gilt es jetzt, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um mehr Busverbindungen einzurichten, die Taktzahlen zu erhöhen, endlich für Barrierefreiheit in Bussen und an den Haltestellen zu sorgen und den Inhabern des Deutschlandtickets attraktive Flexibus-Preisnachlässe zu gewähren. Vieles wäre machbar, aber dazu muss der Wille da sein, mehr Geld für den ÖPNV auszugeben. Die Forderung der Fraktion, die Mittel für den ÖPNV zu erhöhen, wurde in den letzten beiden Jahren im Kreistag jedoch stets abgelehnt. 
Endlich weg von der Politik durch die Windschutzscheibe; Umschichtung der finanziellen Mittel vom Straßenbau in den Ausbau des ÖPNV, dazu mehr Mut zu Klimaschutzmaßnahmen, daswaren die einhelligen Forderungen der Fraktionsmitglieder. Mit dem Beitritt zum Verein „Naturpark Westliche Wälder“ war im Umweltausschuss nach Jahren der erste Grüne Antrag angenommen worden, nun wird optimistisch in die Zukunft geschaut, denn: „Klimaschutzziele sind gut, aber ohne Maßnahmen zur Umsetzung leider nutzlos“, so Eveline Kuhnert.

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