Prüfung eines Beitritts bzw. Kooperation mit dem Verkehrsverbund DING (derzeit im Verbund die Stadt Ulm, Landkreis Alb-Donau-Kreis, Neu-Ulm und Biberach) und anderen angrenzenden Verkehrsverbünden. Dieser Antrag wurde bereits im Sommer 2020 eingebracht. Das Landratsamt teilte daraufhin mit, dass aus ihrer Sicht keine Beschlussfassung notwendig sei, da diese Fragestellung ein Teil des Integrationsgutachten sei. Diese Argumentation war für die Fraktion nachvollziehbar. Die PTV Group kam in ihrer Grundlagenstudie Verbunderweiterung und Integration der Schiene in den VVM (Lenkungskreis am 11.04.22) zu folgendem Zwischenfazit:
„Die verkehrlichen Verflechtungen lassen verschiedene Verbundlösungen sinnvoll erscheinen Lk Günzburg starke Verflechtungen in Richtung DING & AVV.
Das Gutachten kommt daher auf kein anderes Ergebnis, wie wir bereits in unserer Begründung 2020 ausgeführt haben.
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung mit der Prüfung, ob ein Beitritt bzw. eine Kooperation des Landkreises Günzburgs mit dem Verkehrsverbund DING und AVV möglich ist und zeigt ggf. die nötigen Schritte auf. Zusätzlich prüft die Kreisverwaltung Kooperationen mit allen angrenzenden Verkehrsverbünden mit dem Ziel, die Tickets für den verbundübergreifenden ÖPNV zu verbilligen.
Begründung:
Bund, Länder und auch Kommunen haben entsprechende Maßnahmen einzuleiten um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Durch die Einführung des Deutschlandsticket wurde bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung geschaffen. Ein wesentlicher Punkt hierzu ist auch die Umgestaltung der Mobilität – vom Auto hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hierzu ist nicht nur der Ausbau/Förderung des Nahverkehrs im Landkreis Günzburg notwendig, sondern auch den Nahverkehr mit den Nachbarkommunen zu vernetzen, bzw. in entsprechende größere Verbundgesellschaften einzutreten.
Auch der Freistaat strebt „eine bayernweite Flächendeckung mit leistungsfähigen Verkehrs- und Tarifverbünden“ an. (https://www.stmb.bayern.de/med/pressemitteilungen/regional/2020/22S/index.php) Kleinstverbünde mit hinderlichen Tarifsystemen sind nicht im Sinne der Staatsregierung. Auch wir wollen eine flächendeckende und leistungsfähige Verbundstruktur mit der entsprechenden Größe der Verbünde. Wir wollen außerdem, dass die Verbünde über ihre Grenzen hinweg zusammenarbeiten. 10000 Pendler aus dem Landkreis Günzburg sind in das Verbundgebiet DING zur Arbeit, Schule, Studium, Freizeitgestaltung unterwegs, ebenso viele pendeln täglich in das Gebiet des AVV.
Zur Entlastung des Straßenverkehrs und um den zunehmenden Individualverkehr in den Innenstädten zu reduzieren, ist der Nahverkehr entsprechend auszubauen. Ein attraktiver Nahverkehr wird angenommen, wenn für eine Strecke auch nur eine Karte benötigt wird und „ein“ Verbundfahrplan besteht, der dann auch entsprechend kostengünstig ist. Landkreisgrenzen dürfen in Zukunft kein Hindernis mehr bei der Regionalentwicklung wie beim ÖPNV sein.
Eine solche bessere Anbindung an die Nachbarlandkreise würde auch den Tourismus im Landkreis Günzburg attraktiver machen und die Arbeit des Regionalmarketing unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Schweizer,
Fraktionsvorsitzender, Offingen, 01.11.2025
Text: Kurt Schweizer
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