Antrag „Klimaneutralität der Kreisverwaltung mit ihren Liegenschaften bis 2035“

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Sehr geehrter Herr Landrat,
die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN stellt folgenden Beschlussantrag:

  1. Der Landkreis Günzburg nimmt seine Vorbildfunktion beim Klimaschutz wahr und übernimmt die Empfehlung aus Artikel 3 des bayerischen Klimaschutzgesetzes vom 23.11.2020 und verpflichtet sich bis zum Jahr 2035 Klimaneutralität zu erreichen.
  2. Die Verwaltung erstellt einen Zeitplan mit den hierfür notwendigen Maßnahmen. Jede durchgeführte Maßnahme ist auf ihre Wirksamkeit zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich einen Beitrag zur Senkung des Carbon Footprint leistet.
  3. Klimaneutralität wird durch Vermeidung schädlicher Klimagasemissionen angestrebt.
    Ausgleichsmaßnahmen sind nur dort zu ergreifen, wo keine Vermeidungsmaßnahme möglich ist.
  4. Dem Kreistag wird jährlich über den Fortschritt berichtet.
  5. Der Landkreis setzt sich dafür ein, dass analog auch in den Gesellschaften an denen er beteiligt ist, bis 2035 Klimaneutralität erreicht werden kann.

Begründung:
Klimaschutz ist schon lange keine Aufgabe mehr, die wir halbherzig und irgendwann erledigen können. Auch wenn die aktuellen Krisen unsere Verwaltung vor große Herausforderungen stellt, so ist die Bewältigung der Klimakrise die Existenzfrage unserer Zeit, die wir gemeinsam meistern müssen. Der Landkreis, mit seinen Mitarbeitenden, politisch gewählten Vertreter*innen und seiner Verwaltung haben hierbei eine ganz besondere Vorbildfunktion. Der Landkreis Günzburg mit seiner Kreisbehörde und seinen Liegenschaften kann und muss den Klimaschutz noch stärker aktiv voranbringen als bisher. Das Ziel, eine klimaneutrale Verwaltung bis zum Jahr 2035 zu erreichen, ist konkret und greifbar.

Insbesondere ist der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Einsparung von Energien nicht mehr alleine eine Frage des Klimaschutzes, sondern mittlerweile auch eine Frage der nationalen Sicherheit. Zur Erreichung der Klimaneutralität führen wir beispielhaft Maßnahmen auf, auch wenn es im einen oder anderem Fall bereits Ansätze bzw. Umsetzungen erfolgten.

  • Senkung des Energieverbrauchs in kreiseigenen Liegenschaften (Energiemanagement)
  • Energieeffizientes Bauen und Sanieren der landkreiseigenen Liegenschaften
  • Bauen mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen
  • Bei Planung und Bau die Möglichkeit der Fassanden- und Dachbegrünung berücksichtigen
  • Ökologische Wärmeerzeugung für die Liegenschaften – auch unter Berücksichtigung innovativer Möglichkeiten (z.B. Wärmeerzeugung aus Abwasseranlagen)
  • Bezug von zertifiziertem Ökostrom nach EE02 oder Label „Grüner Strom“
  • Installation eigener PV-Anlagen mit Eigenverbrauch und Speichertechnologie
  • Ausstattung kommunaler Liegenschaften mit Batteriespeichern (einschl. Notstromversorgung)
  • Beschaffungswesen auf ökologische und möglichst regionale Kriterien umstellen
  • Lebensmitteleinkauf: nachhaltig, saisonal und regional
  • Umstellung des Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe
  • Regenwassernutzung
  • Förderung einer nachhaltigen Mobilität der Mitarbeiter*innen
  • Ökologischer Umbau kreiseigener Grundstücke wie z.B. Straßenrandbepflanzungen, etc.
  • Unterstützung und Förderung neuer, regionaler Energiegenossenschaften wie z.B. Nahwärmenetze, Windkraftausbau, Bürger PV-Anlagen, etc. Dies alles in Form einer „Energiewende in Bürgerhand

Möchten mit diesem Antrag die Umsetzung des von Landrat Dr. Reichhart in der Günzburger Zeitung vom 20.12.2019, ich zitiere Herrn Dr. Reichhart in der Augsburger Allgemeinen vom 20.12.2019 formulierte Ziel „Ich möchte erreichen, dass der Landkreis Günzburg bis zum Jahr 2035 klimaneutral wird“, unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
Kurt Schweizer
Fraktionsvorsitzender

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