Neues Logistikzentrum ärgert Leipheimer Grüne

Auf dem Areal Pro, einem 112 Hektar großen Gewerbegebiet auf den Gemarkungen von Günzburg, Leipheim und Bubesheim siedeln sich seit über 10 Jahren unter dem Management eines eigenen Zweckverbandes im großen Stil Unternehmen aus Nah und Fern an.

Aus Sicht des Leipheimer Grünen Ortsverbandes hat die Erfolgsgeschichte auf dem ehemaligen Bundeswehrflugplatz aber einen Haken. Es sind viele Logistikunternehmen darunter die riesige Flächen versiegeln, den Schwerlastverkehr steigern und der Region nur sehr wenig Arbeitsplätze und Steuereinnahmen bescheren.

Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit seien schwer zu artikulieren weil der Zweckverband überwiegend nichtöffentlich tage. So erfuhr man am 2.Oktober wieder erst aus der Zeitung, dass die Firma Garbe, ein Immobilien-Joint-Venture mit Sitz in Hamburg, für 17 Millionen Euro auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern ein neues Logistikzentrum bauen wird.

Grünen Stadträtin Johanna Bayer ärgerte sich, dass die Leipheimer Stadträte nicht über das Projekt informiert wurden: „Man liest das und denkt sich: Und ich weiß von nichts.“ Dabei wurden erst 2023 im Stadtrat per Antrag Informationen vom Zweckverband eingefordert. „Das widerspricht dem damals gefassten Beschluss, dass wir informiert werden. Ich fühle mich ignoriert“, so Bayer.

Leipheims Bürgermeister Christian Konrad sah kein Versäumnis bei der Mitteilungspflicht gegenüber den Stadträten weil es seiner Meinung nach nichts mitzuteilen gab. Es habe sich um einen Privatverkauf gehandelt, und der Preis für einen Rückkauf durch die Stadt Leipheim wäre utopisch hoch gewesen.

Im Leipheim Grünen Ortsverband beruft man sich indes auf §33 des Gesetzes über Kommunale Zusammenarbeit (KommZG), wo Zwecksverbandsmitgliedern ein Weisungsrecht eingeräumt wird. Und das setze, so der Ortsverband, voraus, dass man bereits im Vorfeld von Maßnahmen informiert werde und nicht erst dann, wenn schon alles entschieden ist.