Grüne bedauern mangelnde Initiativen zur Abfallvermeidung


Mit immerhin 7 Änderungsanträgen zur Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzepts zeigte die Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Werkausschuss des Kreistags, dass Abfallvermeidung eines ihrer Herzensthemen ist. Genützt hat es wenig: im raschen Tempo wurden die Vorschläge  in der Sitzung ohne weitere Diskussion abgelehnt. Einzig der „Reparaturführer“, der bereits 2016 geplant war und nun wieder im Konzept steht, soll tatsächlich umgesetzt werden. Manche Dinge benötigen anscheinend eine längere Vorlaufzeit. Selbst ein Flyer.

„Abfallvermeidung muss stärker in den Fokus genommen werden“, so Kuhnert, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Schade, dass unsere Vorschläge so einfach vom Tisch gewischt wurden“. Die Einrichtung eines „lokalen Ebay“ und von Re-Use-Kisten wie in Kempten wurden abgelehnt; der Zuschuss zu Stoffwindelsystemen ebenso, da der Windelbonus, der ein Zuschuss zu den Abfallgebühren ist, dafür benutzt werden könnte. „Es ist aber ein Unterschied“, so Kuhnert, „ob ich einen Tonnenzuschuss zweckentfremde oder mir mein Landkreis einen Zuschuss zu Stoffwindeln zahlt“. Auch das Angebot einer nur vierwöchigen Leerung der Restmülltonne statt der vierzehntägigen bringe laut Landrat nichts, ebenso ein Komposter-Zuschuss, um die großen Mengen an Biomüll und Grüngut zu verkleinern.

„Was in anderen Landkreisen gut läuft, soll in Günzburg keinen Sinn haben?“ wundert sich Kurt Schweizer, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Auch Anträge des Bund Naturschutz fanden kein Gehör. Ein Angebot kleinerer gelber Tonnen sei kontraproduktiv. Für ihn könnten die Tonnen gar nicht groß genug sein, so Landrat Dr. Reichhart. Die Anmerkung Kuhnerts, gerade der Plastikmüll führe zu erheblichen Problemen, da nur ein Teil der Verpackungen überhaupt recycelt werden könnten und man unbedingt Anreize schaffen müsste, weniger Verpackungsmüll zu produzieren, wurde mit „so ist die Gesellschaft nun mal, das wird eben gekauft“ beantwortet. 

Bündnis90/Die Grünen bedauert, dass das wichtige Thema Müllvermeidung auf so wenig Gegenliebe stößt. „Bei der Sorge um steigende Abfallgebühren sollte man vor allem die Abfallmengen reduzieren, statt über sonstige Kosteneinsparungen zu diskutieren“, schloss Schweizer.

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