Pressemitteilung zur Fraktionssitzung

Klima- und Naturschutz, geplante Bahntrasse und Mülldeponie waren die Hauptthemen der Tagung der Kreistagsfraktion Bündnis90/DieGrünen.
Ein klares Bekenntnis gab es zur Bahntrasse. Die Fraktion steht zu diesem Projekt, wobei es primär nicht um 14 Minuten Zeitersparnis zwischen Augsburg und Ulm geht. „Der Lückenschluss der Schnelltrasse von Paris nach Budapest muss endlich umgesetzt werden. Und nur mit dieser Trasse besteht die Chance, die stark ausgelastete Bestandsstrecke für den Nahverkehr weiter zu entwickeln. Der geforderte 30-Minuten-Takt auf der Bestandsstrecke ist erst möglich, wenn die Schnellzüge und der Güterverkehr auf der neuen Trasse fahren“, so Eveline Kuhnert.
Zwar hat die Fraktion Verständnis für die Kommunen, die zwar für die Trasse sind, aber gleichzeitig mit Resolutionen die Trasse durch Ihre Kommune verhindern wollen, aber klar müsse sein, dass die nachhaltigste und für die Anwohner erträglichste Variante gebaut werden muss.
Zur Mülldeponie Burgau hat die Fraktion ebenfalls eine klare Haltung. Diese sollte bis zur vollständigen Verfüllung in Burgau betrieben werden. Heute schon ein Datum zur Schließung zu nennen, sei kaum möglich und wäre ökologisch sowie ökonomisch bedenklich, so Kurt Schweizer. Klar ist für die Fraktion auch, dass die Betreibung einer Mülldeponie in der Verantwortung des Landkreises bleiben muss. Nachdem die Suche nach einer Nachfolgedeponie seit Jahrzehnten vernachlässigt wurde, muss mit der Suche sofort begonnen werden. Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch die Vermeidung bzw. ein besseres Recycling, so die Fraktion.
In Sachen Klima- und Naturschutz bemängelt die Fraktion, das im Landkreis Günzburg sehr schnell und unüberlegt zur Kettensäge gegriffen wird, wenn es um das Fällen von altem, aber gesunden Baumbestand geht. Oft wären Alternativen (siehe Günzburg und Schulgarten Burgau) möglich, so Angelika Fischer. Auch wenn Neupflanzungen geplant sind, ist das oft

Augenwischerei, denn es kann eigentlich nie die Anzahl Bäume gepflanzt werden, die einen echten ökologischen Ausgleich schaffen würden.“
Große Laubbäume sind in ihrer Klimawirkung und als Lebensraum für Insekten und Vögel durch Neuanpflanzungen in keinster Weise zu ersetzen, schließlich dauert es 50 Jahre und mehr bis ein Baumschößling seine endgültige Größe erreicht, so Fraktionsmitglied Bernhard Lohr . „Angesichts eines dramatischen Schwundes der heimischen Insekten- und Vogelfauna, zählt jeder große Laubbaum. Das erschreckende Ausmaß des Vogelrückgangs, selbst bei „Allerweltsarten“ wie den Haussperling zeigt eine jüngst veröffentliche Nabu-Studie, die einen Populationsrückgang des Haussperlings von 247 Millionen Individuen in den letzten 40 Jahren für Europa feststellt“, so Lohr weiter.
Zum Thema erneuerbaren Energien, sollte unstrittig, dass die Energiewende nur vor Ort und mit den Menschen, den örtlichen Unternehmen stattfinden muss. Der Landkreis und die Kommunen müssen hier mehr unterstützen und fördern und mit gutem Beispiel vorangehen, so Kurt Schweizer. Es gibt z.B. genügend brachliegende Dachflächen, die genutzt werden können und müssen und ein Blick in den Energieatlas der Staatsregierung macht deutlich, der Landkreis Günzburg ist nur Mittelmaß in Schwaben, so Schweizer weiter.
Zu den Ausgleichsflächen im Landkreis Günzburg wünschen sich die Grünen ökologische Aufwertungen. Um überhaupt einen Überblick über die vorhandenen Ausgleichsflächen und ihren jeweiligen ökologischen Wert zu erhalten, fordert die Fraktion auch die Erstellung eines entsprechenden Katasters. „Wissen ist der erste Schritt zur Aufwertung“, so Bernhard Lohr.

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